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2007

Festivalkonzept 2007

3. Licht|Klang|Festival transNATURALE
31. August bis 2. September 2007
am Bärwalder See

Ein Projekt des Zweckverbandes Landschaftspark Bärwalder See
und der Trans-Media-Akademie Hellerau e.V.                                                                           
Aufmerksamkeit für künftigen touristischen und kulturellen Anziehungspunkt
Es bedarf außerordentlicher Mittel, um den kulturellen und sozialen Wandel der gewaltigsten Braunkohlebrache Deutschlands in die regionale und nationale Aufmerksamkeit zu rücken.
An Superlativen herrscht kein Mangel, entsteht doch hier Europas größte künstliche Seen-Landschaft mit einem potenziell hohen Erholungs- und Freizeitwert.
Im brandenburgischen Teil des zukunftsträchtigen Seenareals hat bereits die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land mit unterschiedlichsten Maßnahmen die Aufmerksamkeit der natio­nalen und überregionalen Öffentlichkeit geweckt. Auf eine ähnlich breite Resonanz zielen die sächsischen Aktivitäten auch mit Hilfe des Licht-Klang-Festivals transNATURALE, das 2005 und 2006 mit großer Zuschauerbeteiligung vom Zweckverband Landschaftspark Bärwalder See und der Trans-Media-Akademie Hellerau (TMA) veranstaltet wurde.

transNATURALE als Katalysator einer einmaligen Kulturlandschaft
Das Festival 2006 hat mit der Großprojektion auf das Kesselhaus des Neukraftwerkes, mit „1001 Fontäne für den Bärwalder See“ und mit dem Pedalparcours neue Formate einer eng mit der Landschaft verknüpften künstlerischen Transformation entdeckt. Dies verweist neben den über 10.000 Besuchern auf das Potenzial und den Modellcharakter der transNATURALE und bestätigt ihre nachhaltige Funktion als Mittler oder Katalysator für notwendige sozial-kulturelle, politische und wirtschaftliche Entwicklungen in der Region.

Dabei geht es um das Herstellen von zukunftsweisenden Relationen zwischen

• Kultur-, Industrie- und Naturlandschaft
• verschiedenen Akteuren und Besucheransprüchen
• künstlerischen Traditionen und Innovationen
• touristischer, kultureller und sozialer Entwicklung
• Politik, Wirtschaft und kultureller Bildung sowie
• lokalen, regionalen, nationalen und grenzüberschreitenden internationalen Dimensionen.

Von besonderer Bedeutung ist dabei das bereits gewachsene außerordentliche Engagement von Akteuren aus der Region. Die beeindruckende Verknüpfung von avancierten künstlerischen Projekten mit Aktivitäten des Jugendklubs Uhyst, der Freiwilligen Feuerwehren, der umliegenden Kommunen und Wirtschaftsunternehmen soll 2007 noch deutlicher entfaltet werden. Das betrifft neben dem Festival „Morgenrot - New Bands for Europe“ oder Aktionen um den See auch die für 2007 geplante „Inszenierung“ der stillgelegten Turbinenhalle.

Startinvestitionen gebieten nachhaltige
Entwicklung des Festivals

Nach der zweijährigen Startinvestition in das Festival durch die Europäische Union und weitere öffentliche Förderer ist es nur folgerichtig, das Festival 2007 fortzuführen und noch deutlicher lokale Situationen und Befindlichkeiten mit ungewöhnlichen künstlerischen Projekten zu verbinden. Auch die Einbindung von Sponsoren, weiteren Institutionen in der Region und darüber hinaus wird 2007 einen größeren Stellenwert einnehmen. Dafür hat die transNATURALE 2006 wesentliche Grundlagen geschaffen. So war der Sponsoring-Verantwortliche des weltweit zweitgrößten Softwareunternehmens SAP, Christian Schreider, Gast des Festivals. Der Pressesprecher der Vattenfall Europe Mining & Generation AG, Marco Bayer, hat sich vor Ort intensiv in die Vorbereitungen des Festivals eingebracht. Nicht zuletzt die persönliche Präsenz des Schirmherren der transNATURALE, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Thomas Jurk, anlässlich der Aufführung 4Hands verweist auf den mittlerweile hohen landespolitischen Stellenwert des Festivals. Die Ankündigung des Festivals im Wochenmagazin FOCUS verweist zugleich auf das bundesweite Interesse an der transNATURALE.

Nutzung des Schlosses zur transNATURALE
Projektbeschreibung „Schlossetüden“

Angeregt durch einen Besuch der transNATURALE 2006 haben sich 10 Studenten des Studienganges Choreographie der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin zur Aufgabe gestellt, das Schloss Uhyst vom 1. bis 2. September 2007 zu öffnen und dem Publikum eigene, ortsspezifische Arbeiten vorzustellen.
Das um 1740 erbaute Barockschloss, dessen Innenleben gezeichnet ist durch unterschiedlichste Nutzungen und Nutzer, greifen die Studenten auf als komprimierte Verortung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Durch Verknüpfung von Klang, Musik, Bewegung, Tanz, Raum, Bühne wird eine Gesamtperformance mit funktionierenden Einzelelementen gestaltet. Damit entsteht für die Studierenden ein neues Arbeitsfeld zur Anwendung von Lehrinhalten als auch künstlerischen Erfahrungen. Das Schloss Uhyst bietet vielfältige räumliche Möglichkeiten zur Erprobung und Präsentation von Aufführungen und Konzepten. Die Widersprüchlichkeit der Landschaft sowie der gesamten Region bildet einen wichtigen Bezugspunkt zum Workshop.

Sächsische Basisfinanzierung als Grundlage
Eine gleichwertige finanzielle Beteiligung der Gemeinden, des Kulturraumes, der Kulturstiftung des Freistaates sowie von Sponsoren soll die Grundlage für eine zusätzliche Förderung im Rahmen einer europäischen Kooperation sichern und frühzeitige Einwerbung der geplanten Sponsormittel.

Festivalradio zur transNATURALE 2007
2007 wird erstmalig das Licht-Klang-Festival im Landschaftspark Bärwalder See vom Festivalradio
„see-funk-tN“ vom 29. August bis zum 2. September begleitet.
In Zusammenarbeit mit Studenten des Studiengangs Kulturmanagement an der Fachhochschule Görlitz soll das Pilotprojekt auf einer dazu eingerichteten terrestrischen Frequenz Informationen, Interviews, Musik und Hörstücke ausstrahlen. So wird der „see-funk-tN“ über den Workshop der Theaterhochschule „Ernst Busch“ Berlin im Schloss Uhyst, über das Programm der transNATURALE, über Kooperationspartner sowie die Festivalstandorte in den umliegenden Gemeinden berichten. Desweiteren werden Ausschnitte aus Interviews mit ehemaligen wie aktiven Kraftwerkern und Tagebauern im Rahmen des Projektes „Boxberg-Zeit-Schichten“ gesendet sowie Statements von beteiligten Akteuren aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft ausgestrahlt. Während der transNATURALE ist eine Live-Produktion an einem öffentlich zugänglichen Festivalstandort mit Beteiligung von Besuchern geplant.
Am Projekt werden private Sender der Region sowie Bürgerradios u. a. aus Hoyerswerda, Dresden sowie weitere Stationen der sächsischen und brandenburgischen Lausitz-Region beteiligt.

Institutionelle Synergien und künstlerische Kooperationen
Neben geplanten Kooperationen mit der Palucca-Schule Dresden - Hochschule für Tanz, der Hochschule für Musik „Carl-Maria von Weber“ Dresden, dem Theater Görlitz und der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin sollen vor allem ehemalige Kraftwerker, Tagebauarbeiter und weitere Bürger mit ihren Ideen und Erfahrungen zur Mitarbeit an Projekten im Altkraftwerk um den See sowie im Schloss Uhyst gewonnen werden. Besonders im Bereich der künstlerischen und kulturellen Bildung werden neue Formen der Zusammenarbeit und Beteiligung entwickelt und erprobt. Das betrifft vor allem die Verknüpfung avancierter künstlerischer Beiträge mit Zielstellungen unterschiedlicher künstlerischer Hochschulen sowie mit Akteuren vor Ort.
Die 2005 in der stillgelegten Turbinenhalle realisierte Boxberg Sinfonie unter Beteiligung des Sinfonieorchesters der Dresdner Musikhochschule, des österreichischen Medienkünstlers Hannes Raffaseder und des Dirigenten Michael Hurshell (USA) war in diesem Sinne ein erster Versuch der Verknüpfung einer sächsischen Bildungsinstitution mit Akteuren der internationalen Kunstszene.

Die stillgelegte Turbinenhalle 2007 als Ort der Transformation
Die stillgelegte Turbinenhalle des Altkraftwerkes Boxberg diente 2005 und 2006 vornehmlich als Veranstaltungsort multimedialer künstlerischer Aufführungen. Auch die Lichtinstallationen in dem 300 Meter langen Gang durch die Halle hin zum „Konzertsaal“ trugen einen stark inszenatorischen Charakter. Damit wurde einer der größten europäischen Industriebauten in eine imposanten Kulisse verwandelt, die aber den ästhetischen Eigenwert des riesigen Monumentalraumes und die darin ehemals stattgefundenen Arbeitsprozesse nur bedingt zum Ausdruck gebracht hat. Zwar knüpfte bei der Boxberg Sinfonie die projizierte Metropolis-Szenerie an industrietypische Erfahrungshorizonte an, blieb dabei aber durch historische und ästhetische Distanzen weitgehend jenseits der biografischen Lebensverläufe der ehemals vor Ort arbeitenden Menschen. 2007 sollen unter dem Arbeitstitel "Boxberg-Zeit-Schichten" die Raum-Zeit-Dimensionen dieses ehemaligen „Energiespenders“ und Abeitsortes mit Hilfe einer konsequenten Durchdringung von vorhandenen Raumstrukturen, performativen Aufführungen und einer audiovisuellen Installation herausgearbeitet werden. Erzählte biografische Erfahrungen rund um das ehemalige und aktive Kraftwerks- und Tagebauareal werden dabei akustisch und optisch eingebunden. Das Transformatorische dieses Ansatzes liegt in der Übersetzung und Verknüpfung unterschiedlicher sozialer und kultureller Erfahrungs- und Zeithorizonte.

Kunstparcours um den Bärwalder See
Nach erfolgreichem Start des Pedalparcours‘ um den Bärwalder See 2006 soll das Projekt zur transNATURALE 2007 zu einem Landschafts-Kunst-Parcours mit Installationen, ­nächtlichen Illuminationen und Klanginstallationen ausgebaut und aufeinander abgestimmt werden. In Zusammenarbeit mit Künstlern und künstlerischen Hochschulen auch in der tschechischen und polnischen Nachbarregion werden prägnante künstlerische Positionen unter dem Motto „Ausblicke“ rund um den See umgesetzt. Dabei können auch personelle und technische Ressourcen der umliegenden Gemeinden noch stärker einbezogen werden. Geeignete Installationen und Skulpturen sollen über das Festival hinaus die ufernahen Zonen ästhetisch bereichern. Integriert werden Illuminationen am Altkraftwerk.
Recherchen laufen auch bezüglich der Illumination des Einsatzes eines über dem Bärwalder See positionierten und illuminierten Helium-Ballons mit einem Durchmesser von ca. 15 Metern.
Zur transNATURALE 2007 soll das See-Areal mit Iluminationen auf der Wasseroberfläche eingebunden werden, um auch bei Nacht die Dimension der Seefläche hervorzuheben.
Wichtige historische Gebäude um den See wie das Schloss, die Kirche sowie Wege und Parkanlagen in Uhyst werden mit Licht in Szene gesetzt.

Änderungen vorbehalten, Stand Juni 2007

© Dr. Klaus Nicolai
Künstlerischer Leiter transNATURALE
www.transnaturale.de

 

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